Im Jänner Vorsätze zu fassen, finde ich entmutigend. Warum? Wie wahrscheinlich ist es, am Neujahrstag um 6:00 aufzustehen und Sport im Freien zu machen? Oder am 1. Januar ausschließlich gesund zu essen, wo doch im Kühl- und Vorratsschrank noch jede Menge Köstlichkeiten von den Feiertagen lagern, wie Sekt, Reste von den vielen Goodies, Geschenke zum Naschen, ganz zu schweigen von den letzten Keksen. In meinem Leben ist so ein Neustart unwahrscheinlich, weil er viel zu viel Disziplin und Willenskraft erfordert.
Umso leichter fällt es mir im Februar – da ist es heller, leichter, lichter…
In der katholischen Kirche wird am 2. 2. Mariä Lichtmess gefeiert – abgesehen davon, dass dann nach 40 Tagen offiziell die Weihnachtszeit endet, ist dies auch ein Fest des Lichtes. So ist es vielerorts Brauch, Kerzen zu segnen.
Historisch gesehen war dies auch der Zeitpunkt, an dem das Arbeitsjahr von Mägden und Knechten zu Ende ging. Sie erhielten ihren Jahreslohn und konnten sich neu entscheiden, ob sie weiterhin an einem Ort bleiben wollten oder weiterziehen.
Im keltischen Jahreskreis begegnen wir Imbolc, einem Reinigungsfest, das auch die Wiederkehr des Lichtes feiert und im tiefen Winter den Frühling ahnen lässt.
Im Englischen wird ein interessanter sprachlicher Zusammenhang deutlich:
„light“ heißt sowohl das „Licht“, wie auch „anzünden“, und „hell“ und „leicht“; „to lighten the load“ – das Belastende leichter machen; Wir finden den Begriff auch in „lighthouse“, „I see the light“ (ich erkenne) oder in „enlightenment“ – Aufklärung, uvm.
Meine Frage an dich, die du gerne als Schreibimpuls nehmen kannst, lautet: Womit kannst du dir heute (und in dieser Jahreszeit des beginnenden Frühlings) dein Leben leichter machen?
Du kannst dir überlegen, ob du, wie ich es mir vornehme, deine TBR (to be read) Bücherstapel leichter/niedriger machst, indem du dir endlich Lesezeit gönnst, deine Bücher genießt und sie dann verschenkst oder spendest, oder ob du 3x die Woche einen 16:8 Tag einlegst, oder ob du täglich ein Ding aus dem Haus aufbrauchst (und nicht mehr nachkaufst) oder ob du deine vielen halbvollen Notizbücher mit morning pages vollschreibst und sie so sinnvoll verwendest, und so mehr Platz und Licht in deine Regale und Leichtigkeit in deinen Alltag bringst…
Was sind deine Ideen, dein Leben frühlingsfit zu gestalten? Ich freue mich über deine Inspirationen.
Schließen möchte ich diesen Blogpost mit den Worten, die good old Goethe am Sterbebett gesprochen haben soll: „Mehr Licht.“
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