Das Leben ist sooo unfair!

Foto: Friedrich Schweiger

Denkst du dir das auch manchmal?

Ich auf jeden Fall.

Ein paar Beispiele gefällig?

  • Mein Körper scheint jede noch so kleine Kalorie festzuhalten, während andere um mich herum schlemmen und dabei gazellengleich durch die Welt schweben – unfair!
  • Ich habe sehr viel Geld, Energie und Zeit in aufwändige Ausbildungen gesteckt und verdiene trotzdem wenig – unfair!
  • Wäre ich ein Mann und (politisch) gut vernetzt, wäre ich mit meinem Know-How und meiner Vielfalt karrieremäßig ganz wo anders – unfair!
Foto: Pexel. Ekatarina Bolovtsova

Unlängst habe ich ein schönes Zitat von Andi Vitasek (frei nach John F. Kennedy) dazu gelesen: „Das Leben ist unfair. Nicht immer zu deinem Ungunsten!“

Und schon muss ich gestehen: Ja, das stimmt.

  • Mein Körper hat zwei fantastische Kinder zur Welt gebracht und ist im Großen und Ganzen gesund. Er hat mir mein Leben, wie ich es mir wünsche, ermöglicht (sprich mich durch unzählige englische Gärten und Buchhandlungen getragen).
  • Ich bin mit so vielen Talenten reich beschenkt worden, dass ich mich jederzeit (und auch ohne viel Geld) mit großartigen Dingen beschäftigen und mich daran erfreuen kann.
  • Ich habe die Freiheit gewählt und kann mehr oder weniger tun und lassen, was ich möchte – und das ist unbezahlbar.

Das sind nur drei Beispiele von unzähligen, wie etwa, dass wir in Frieden leben, in einem der reichsten Länder der Welt, frisches Trinkwasser haben, Zugang zu Gesundheit und Bildung, …

Und wenn ich es so betrachte, verstummt mein Anflug von Jammern demütig.

Gibt es Verbesserungsbedarf? Ja!

Möchte ich mit Heidi Klum tauschen? Nein – nur im Bereich Figur, aber das gibt es nicht separat, ich müsste schon das Gesamtpaket nehmen! Auf keinen Fall!

Hilft es, sich mit anderen zu vergleichen? Nur wenn der kleine Stich, den ich dabei spüre, mich lehrt, wo ich mehr Energie investieren möchte.

“The great advantage of living in a large family is that early lesson of life’s essential unfairness.” Nancy Mitford. („Der große Vorteil, wenn man in einer großen Familie lebt, ist, dass man früh lernt, dass das Leben im Wesentlichen unfair ist.“ frei übersetzt)

Und apropos Mitford: Mein neues Modul „Mitford Sisters“ ist fertig (und toll geworden!). Als kleine Kostprobe gibt es dazu mein neues YouTube-Video.

Letztens hat mich ein Kollege gefragt: „Du bist Bloggerin und auf Youtube. Kann man davon leben?“ Nein, davon nicht – Bloggen und Youtube generieren kein Einkommen (es sei denn, man hat Abertausende Follower und Werbeverträge). Sie helfen mir dabei, dass du mich findest.

Ich schreibe Blogs, kreiere Inhalte, filme Videos und lebe von meinen Workshops – live und digital. Und das ist mit sehr viel Arbeit und Liebe und Wissen verbunden. Und ja, finanziell oft eine Herausforderung. Unfair? Mag sein, aber mein Glück beim Erstellen, im Austausch mit meinen wundervollen Klientinnen und Mit-mir-Schreibenden ist unbezahlbar.

Falls du meine Arbeit magst und mich unterstützen möchtest: Erzähl weiter, was ich mache, teile meine Inhalte oder gönn dir eines meiner PWW-Module. Es wäre mir eine Freude, dich dabei zu haben! Und sie eignen sich übrigens auch bestens für ein tolles, nachhaltiges Geschenk (wie etwa zum bevorstehenden Frauentag am 8. 3.).

Foto: Friedrich Schweiger

Und danke, dass du hier bist.

  1. Als ich mich in meiner Schulzeit über die ungerechte Behandlung eines Lehrers bei meinem Religionslehrer beschwerte, meinte er: „Die Schule ist die beste Vorbereitung auf die Ungerechtigkeit des Lebens!“

    Wieso erwarten wir eigentlich, dass das Leben gerecht sein müsste?

    1. Avatar von Gudrun

      Das ist eine gute Frage, Angela – dennoch sollte die Schule größtmögliche Gerechtigkeit anstreben, denke ich. Ganz liebe Grüße!

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