Eben zurückgekehrt und beseelt von einer Woche in Innsbruck – ich durfte zum Schreiben in die minimalistisch eingerichtete Wohnung eines Freundes ziehen, um dort in Klausur meine Sachbuch-Überarbeitung voranzubringen. Und ich habe die Zeit auch dafür genutzt, um mich mit Freundinnen, die ich lange nicht mehr gesehen habe, zu treffen.

Gedanken dazu und Lessons learnt:
- Ich liebe aufgeräumte Räume mit wenigen Utensilien, ob in schicken Hotels oder privat, denn dort ist auch mein Denken aufgeräumter.
- Zu intensives Marketing wie Black Friday, Cyber Monday haben bei mir den gegenteiligen Effekt – ich fühle mich vom too-much überrollt und klicke die Angebote digital oder mental weg.
- Wir haben diese „Feiertage“ aus dem Amerikanischen übernommen – ja, ich kann verstehen, dass wir Schnäppchen wollen – besonders in der wirtschaftlich angespannten Lage. Und ja, wir brauchen vermutlich Weihnachtsgeschenke, für unsere Liebsten, vielleicht für uns. Wir kaufen, weil wir hoffen, dass DANN – wenn wir erst dieses gewünschte Ding haben – DANN ABER werden wir glücklich sein. Und wir sind es – für einen Moment – genau so lange, bis dieses Ding (eine Freundin aus Essen nennt es „Stehrumchen“) ein weiterer Punkt auf unserer To-Do-List ist, den wir verwalten müssen. Oder der uns zumindest als stummer Vorwurf ermahnt: „Eigentlich wolltest du ja wahlweise malen, schreiben, lesen, dich bewegen, etwas Gesundes kochen, …“ – ja eigentlich …
- Warum übernehmen wir denn nur diese Tage aus dem neoliberalen, kommerziellen Amerika und nicht den viel ursprünglicheren, traditionelleren Thanksgiving-Day? Ja, wir haben Erntedank, ich weiß schon, nur feiern wir das auch? Ich kenne dies nur als Prozession im ländlichen Raum mit Erntekrone, aber nicht als einen Anlass, an dem wir, ob alleine oder mit anderen, all die Segnungen, die wir haben, wertschätzend wahrnehmen und dankbar dafür sind. Ich jedenfalls habe vor, im nächsten November mein persönliches Thanksgiving zu feiern und trag es schon mal in mein Bujo ein. (Es ist der 28. 11. 2024)
- Das Schönste neben dem Schreib-Flow war das Wiedersehen mit Seelenverwandten, mit Sisters, mit meinem Tribe. Wir haben Konzepte geschmiedet, Ideen verworfen, uns in den Armen gelegen, gelacht, Schmerz geteilt, uns wie eine Zündschnur mit Gedanken-Feuerwerke inspiriert… Danke an Michi, Renate, Kathrin, Astrid, Susanne, Alexandra und Magdalena für euer In-meinem-Leben-Sein.
Fazit: Glücklich bin ich im Schreiben UND mit Menschen, die ich liebe.
Mariah Carey weiß es schon lang: “All I want for Christmas is YOU.”
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