
Manchmal fühlt es sich an, als würden wir mitten im eisigen Wind stehen. Das Leben zeigt sich von seiner harten Seite: Ein geliebter Mensch wird krank, Eltern altern, berufliche oder eigene gesundheitliche Herausforderungen treten auf – und manchmal alles davon und gleichzeitig.
In solchen Zeiten sind Sorgen und überwältigende Gefühle verständlich. Ein gut gemeintes „Denk positiv!“ kann dann nicht nur oberflächlich, sondern fast toxisch wirken. Denn Angst, Schmerz und Unsicherheit lassen sich nicht einfach weglächeln.
Was aber hilft, wenn der Sturm tobt? Für mich ist es der Gedanke aus Eckhart Tolles „The Power of Now“: Wie ist es gerade jetzt, in diesem Moment?
Ich stelle mir diese Frage bewusst und merke: Jetzt schläft der Patient ruhig. Jetzt genießen die Eltern ihr Frühstück. Jetzt schmerzt gerade nichts. Jetzt, in diesem Augenblick, ist es gut.
Wenn ich genau hinspüre, entdecke ich diese vielen kleinen, wertvollen JETZT-Momente. Ich höre Vögel zwitschern, spüre die kalte Frühlingsluft, die sich durch den Schnee behauptet. Ich atme und bin dankbar. Denn so oft liegt in genau diesem Augenblick Frieden – wenn wir ihn wahrnehmen.
Emily Dickinson bringt es auf den Punkt: „Forever is composed of nows.“
Vielleicht ist das der größte Trost: Die Ewigkeit besteht aus unzähligen einzelnen Momenten. Und mitten in der stürmischen Zeit gibt es immer ein kleines Jetzt, das gut ist. Lassen wir uns davon tragen.

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