
Es gibt sie, die großen Wünsche, die sich spontan und unauffällig einschleichen, und plötzlich ist da dieses klare Sehnen. „Ach, das wäre schön, wenn das möglich wäre!“ Oft folgt darauf reflexartig ein ABER. Zu teuer, zu unrealistisch, zu irgendetwas.
Damit es nicht beim Träumen bleibt, verrate ich dir meine Erfolgs-Formel:
Ziel = Wunsch + Plan
Mein lang gehegter Wunsch war es, einmal die Chelsea Flower Show in London zu erleben. Ein klassisches One-Day-Projekt – allerdings mit Hindernissen. Die Show findet Ende Mai statt. Und das war über Jahrzehnte meine „Ich-bin-in-der-Matura-Zeit-sprich-in-völligem-Ausnahmezustand“-Phase. Also verschieben, bis in die Pensionierung? Nein, Sabbatical geht auch. Also habe ich mir 2020 Tickets gekauft. Und du ahnst es schon – gar nichts ging mehr.
Und jetzt, 5 Jahre später, war es endlich soweit – ich war dort!

Und – hat es sich gelohnt? Ja, in vielerlei Hinsicht. Nicht nur, dass ich erfüllt bin von horticultural passion überwältigenden Ausmaßes, es hat mir gezeigt, dass ich, wenn mir etwas wirklich, wirklich wichtig ist, einen Weg finde, selbst wenn es schwierig ist. Und wenn es mich fordert, aus der Comfort Zone in die sehr gestretchte Stretch Zone hineinzuspringen.
Ist die Chelsea Flower Show empfehlenswert? Nicht unbedingt. Diese Antwort mag dich vielleicht überraschen. Ich gebe sie dir aus folgendem Grund: Meine Träume sind nicht deine. Wenn es für dich, so wie für mich, pures Glück bedeutet, mit einem Pimm’s in der Hand gemeinsam mit Tausenden Brit*innen durch unzählige Gärten und fulminante Blumenmeere zu schlendern, am Rasen sitzend Fish n Chips zu verspeisen und dir Queues nichts ausmachen, dann ja – ansonsten ist dein tiefster Wunsch vermutlich ein anderer. Sehr gut. Go for it! Das Leben ist zu kurz für nur „Vernünftig-Sein“.

Ich liebe die Begeisterung, die ich hier erlebt habe. Und die sich sehr divers äußert – von der versierten Horticultural Queen, die sämtliche lateinische Begriffe sämtlicher Ausprägungen von Pflanzen in ihrem aktiven Wortschatz hat, bis hin zu hippen jungen Wilden, Jamie-Oliver-Style-Gärtnern mit sozialem Anspruch. Es gibt etwa eine Gesellschaft der Freunde von Sweet Peas, eine Succulent Society und Menschen, die ihr Leben der Zucht von Hostas (Funkien) widmen – so called „Hostaholics“. Vernünftig? Wahrscheinlich nicht. Wenn man in ihre Augen sieht, wenn sie von ihren Schätzen erzählen: Auf jeden Fall!
Also: Was ist dein Wunsch? Welcher Plan könnte ihn Wirklichkeit werden lassen?
Mit herzlichen Grüßen aus good ole England and there is more to come soon …🌸
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