Wie du FOBO austrickst und endlich ins Handeln kommst

Foto-Credit: Friedrich Schweiger

Kennst du das? Du stehst vor einer Entscheidung – sagen wir, bei etwas eigentlich Unwichtigem wie in einem Restaurant beim Blättern der Speisekarte – und plötzlich fängt dein Gehirn an, den inneren Optimierungs-Modus zu aktivieren. Soll ich lieber Rote-Bete-Risotto mit Feta essen oder gefüllte Zucchiniblüten? Oder Kürbis-Kokossuppe und einen Blatt-Salat? Oder, Moment, was ist mit Käsespätzle?! Und da ist ja auch noch die Dessert-Karte. Was, wenn du die perfekte Wahl verpasst? Willkommen in der Welt von FOBO – der Fear of Better Options.

Was ist FOBO überhaupt?

FOBO ist der kleine nervige Cousin von FOMO (Fear of Missing Out). Während FOMO dir einflüstert, dass du alles gleichzeitig machen musst, weil du sonst etwas verpassen könntest, treibt FOBO dich in die Entscheidungsblockade. Es flüstert dir ins Ohr: „Bist du sicher, dass das die beste Option ist? Vielleicht gibt es etwas Besseres, Wichtigeres, Bunteres da draußen … du musst nur lange genug suchen!“

Das klingt harmlos, aber FOBO kann dich in eine Dauerschleife schicken – vom Scrollen durch Hotelbewertungen bis hin zu größeren Entscheidungen wie einer neuen beruflichen Ausrichtung. Vielleicht sogar bei deinen neuen Joggingschuhen.

Warum wir alle ein bisschen FOBO haben

Was ist der Grund für FOBO? Unser Überangebot an Möglichkeiten. Früher gab es oft nur die eine Option: Einen Bäcker im Dorf mit drei Brotsorten, ein Bekleidungsgeschäft, einen Partner (manchmal hat ER einfach geheiratet, weil SIE die einzige im Ort war, mit der die Eltern einverstanden waren oder umgekehrt). Heute? Wir haben alles – und das ist unser Problem. Je mehr Auswahl, desto größer die Angst, die falsche Wahl zu treffen.

Und dann kommt noch das Internet dazu. Einerseits zeigen uns Social Media permanent die scheinbar perfekten Entscheidungen anderer: Die perfekte Urlaubswahl, das perfekte Café, das perfekte Leben. Kein Wunder, dass wir ständig zweifeln, ob wir uns mit unserer Wahl zufriedengeben sollen. Und andererseits steht uns die ganz Welt offen – wir können Brot, Kleidung und Partner*innen von überall haben. Wenn ich bei amaz*n „Brot“ in die Suchfunktion tippe, komme ich auf 20000 Ergebnisse …


Wie FOBO uns blockiert

FOBO hält uns in der Schwebe. Statt Entscheidungen zu treffen, verharren wir im Vielleicht-Modus. Wir analysieren, vergleichen, recherchieren. Und am Ende dieser Analysis-Paralysis? Da entscheiden wir uns oft gar nicht oder so spät, dass die guten Optionen schon weg sind. Es kostet Energie, verunsichert uns und raubt die Freude an dem, was wir eigentlich wählen könnten.


5 Tipps, um FOBO auszutricksen

1. Gut genug ist gut genug.
Was ist schon Perfektion? Wenn du merkst, dass du anfängst, endlos zu grübeln, frag dich: Ist diese Option gut genug? In den meisten Fälle wird sie es sein.

2. Begrenze deine Auswahl.
Weniger ist mehr. Statt dir 25 Cafés deines Urlaubsortes auf Google Maps anzuschauen, beschränke dich auf drei. Und dann: Wähle. Schnell.

3. Limitiere deine Zeit.
Ja nach Wichtigkeit der Entscheidung, gib dir 10 Minuten (Journals, Schuhe, Restaurantauswahl), zwei Stunden (Urlaubsplanung) oder ein Wochenende (neuer Job, neue Wohnung, neue Ausbildung) Zeit, und komme ins Tun. Stell das Grübeln ein und gib dein Bestes, was deine Wahl betrifft. Im worst case kannst du in den allermeisten Fällen immer noch später deine Entscheidung korrigieren oder mit den Konsequenzen klug umgehen.

4. Wirf eine Münze!
Wenn du dich fragst, ob ich dir das wirklich rate, dann sage ich jawohl! Und dann entscheide dich – und zwar nicht nach Kopf oder Zahl, sondern danach, worauf du gehofft hast, als die Münze in der Luft war – Kopf oder Zahl? Vertraue auf dein Gefühl.

5. Schalte den Vergleichsmodus aus.
Es wird IMMER jemanden geben, der eine andere Option gewählt hat und damit zufrieden scheint. Aber du lebst dein Leben, nicht ihres. Und ein Vergleichen macht bekanntlich unglücklich.

FOBO und Journaling: Schreib dich frei!

Wenn FOBO dich so richtig im Griff hat, nütze dein Journal! Schreib auf:

  • Welche Entscheidung steht an?
  • Was würde ich tun, wenn ich keine Angst hätte, „falsch“ zu liegen?
  • Was ist das Schlimmste, was passieren könnte – und wie wahrscheinlich ist das? Wie könnte ich im worst case mit den Folgen umgehen?
  • Was ist das Beste, was sein könnte?
  • Was kostet es mich, keine Wahl zu treffen?

Oft hilft es, die Gedanken aufs Papier zu bringen, um Klarheit zu gewinnen. Und manchmal merkst du beim Schreiben, dass die Entscheidung eigentlich viel leichter ist, als sie im ersten Moment erscheint.

Fazit: Die beste Option ist die, die du wählst

FOBO ist ein Denkfehler, der uns die Freude am Moment raubt. Statt immer nach der besseren Option zu suchen, wähle mit Herz, Gefühl und Verstand – und dann steh zu deiner Entscheidung. Das Leben ist keine Excel-Tabelle, in der du alles optimieren kannst. Es ist ein wildes, schönes Abenteuer – und das Beste daran? Du bist diejenige, die oft entscheiden kann, wie es läuft.

Also: Weg mit FOBO, rein ins Leben! 💛

Entscheidungen und das Schreiben: Warum andere Frauen uns inspirieren können

Wenn wir uns mit der Angst vor Entscheidungen beschäftigen, lohnt sich ein Blick auf inspirierende Frauen, die nicht nur mutige Entscheidungen getroffen haben, sondern auch gelebt haben, was sie geschrieben haben. Eine von ihnen ist Virginia Woolf. Sie war eine Frau, die sich unermüdlich mit den großen Fragen des Lebens und der Identität auseinandersetzte – und dabei brillante Wege fand, ihre Gedanken in Worte zu fassen. Der Link führt dich zu meinem Blogartikel über sie.

In meinem Webinar „Phenomenal Women Write!“ lade ich dich ein, dich von Virginia Woolf und anderen außergewöhnlichen Frauen inspirieren zu lassen. Gemeinsam tauchen wir in ihr Leben und ihre Werke ein, um nicht nur mehr über sie, sondern auch mehr über uns selbst zu erfahren. Schreibend kommen wir uns selbst auf die Spur – Schritt für Schritt, Zeile für Zeile.

Wenn du neugierig bist und Lust hast, das Schreiben als Weg zu mehr Klarheit, Mut und Freude zu nutzen, ist dieses Webinar genau das Richtige für dich. Du holst mich damit zu dir in dein Wohnzimmer und wir schreiben gemeinsam mit viel Freude und nach inspirierenden Impulsen, Versprochen! Mehr dazu findest du hier.

P.S. Nutze noch bis zum 31. 1. den Early-Bird-Preis für Modul 1 und die Bundles!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert